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Wie ich mit dem Trinken aufgehört habe:

Fred71 (46 Jahr) - Staatsangehörigkeit Schweizer - 01 März 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Ich bin 46-jährig und wollte Ihnen meinen Erlebnisbericht, den ich nach einem Aufruf auf die Seite der Anonymen Alkoholiker im September 2014 gesendet habe, zustellen. Zu dieser Zeit spürte ich, wie ich in die Abhängigkeit ‘hineinglitt’ und fühlte mich machtlos gegenüber der Anziehungskraft, die der Alkohol ausübt. Erster Teil: die E- Mail, die ich an die AA schickte: Guten Tag, ich bin 43- jährig und glaube, eine Alkoholproblem zu haben, wobei ich mich hilflos fühle. Ich bin Geschäftsführer eines KMU mit 5 Angestellten. Während der Woche trinke ich tagsüber keinen Alkohol, aber wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, allein bin in meiner Wohnung, habe ich folgende Gewohnheiten angenommen: ein kleiner Apero, ein Glas Wein, ich höre dazu Radio, ein verdientes Glas nach der Arbeit, kurz, ich finde irgendeine Ausrede um zu trinken. Nachdem ich getrunken habe, sinkt meine Motivation, das, was ich mir vorgenommen habe zu erledigen, auf Null. Am Morgen sage ich mir; ein neuer Tag beginnt und ich werde heute keinen Alkohol trinken. Leider wird es immer seltener, dass ich mein Vorhaben vom Morgen verwirkliche. Auch wenn mein regelmässiger Alkoholkonsum nicht so stark ist, dass ich betrunken bin, denke ich, dass ich Hilfe brauche. Ich glaube, dass ich an einem Punkt angelangt bin, wo sich alles wenden kann - zum Guten oder zum Schlechten. Ich weiss nicht, ob sich meine Alkoholabhängigkeit von medizinischer Seite oder durch die Nachsorge/Gespräche bei den AA beeinflussen lässt (es ist für mich schwer vorstellbar, dass mit einfachen Diskussionen die Alkoholkonsumation gestoppt werden kann). Aber eines weiss ich, auf keinen Fall möchte ich mein Glück, das ich in meiner Umgebung geniesse, verlieren. Gerne erwarte ich Ihre geschätzte Antwort und grüsse Sie inzwischen bestens. 2. Schritt: Heute bin ich mir meines Problems bewusst und ich habe den Mut gehabt, zu schreiben und um Hilfe zu bitten, dies war nicht einfach. Als ich auf den Knopf ‘senden’ gedrückt habe, hat sich dieses Bewusstsein in den Willen verwandelt, gegen diese aufkeimende Krankheit anzukämpfen. Ich habe diese Sorge wegen der Abhängigkeit stets für mich behalten, und nachdem ich meine E-Mail weggeschickt habe, fühlte ich mich wie befreit. Ich besprach die Sache mit meiner Frau, mit Tränen in den Augen, verbunden mit einem Gefühl der Freude, der Schuld und des Annehmens. An den Sitzungen der AA habe ich nicht teilgenommen. Mein Problem geschrieben zu haben, genügte mir um den Anfang zu machen. Ich habe mein letztes Glas Wein am 21. September 2014 während eines Abendessens im Kreise von Freunden getrunken. Während mehr als zweieinhalb Jahren habe ich keinen Tropfen Alkohol getrunken und zu keiner Zeit habe ich einen Mangel empfunden. Ich habe an meinen Gewohnheiten nichts geändert und ich führe keinen Kampf gegen den Alkohol. Ich respektiere das Leben und die Wahl jedes Einzelnen. Hingegen erzähle ich gerne von den guten Gefühlen, die ich empfinde und wenn sich ein Gespräch ergibt, bemerke ich oft wie Leute sich unwohl fühlen in der Tafelrunde und dann wird mir bewusst, wie sehr dieses Thema tabubehaftet ist und wie viele Menschen es betrifft. Auch bin ich sensibler geworden gegenüber der Werbung für Alkohol, der man überall begegnet, überall und immer wieder. Ich habe gemerkt, dass es am Anfang Mut braucht um den Leuten seine eigene Entscheidung mitzuteilen. Hierzu eine kleine Anekdote: Als ich im 2001 aufgehört habe mit Rauchen, haben mir meine Freunde und meine Umgebung dazu gratuliert. Als ich sagte, dass ich aufgehört habe zu trinken, fragte man mich, ob ich krank sei oder einen Führerausweisentzug hatte. Für viele von ihnen ist es schade, dass ich nicht mehr ein Glas mit ihnen trinken kann. Ich sage dann, doch, aber es muss ja nicht unbedingt Alkohol sein. Es brauchte eine gewisse Zeit, bis die meisten der Leute meine Entscheidung angenommen haben ohne mich für einen Aussenseiter zu halten. Es erscheint fast unverständlich in unserer Gesellschaft, dass man ohne Alkohol leben und glücklich sein kann. Sein Problem zu akzeptieren heisst, sich der Sache zu stellen. Fred
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt"

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