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Hilfe und Beratung für Alkoholtrinker und ihr Umfeld

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Wie ich mit dem Trinken aufgehört habe
Anonym (35 Jahr) - Staatsangehörigkeit Franzose - 09 Mai 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Erinnerst du dich, meine Süsse, wie glücklich du dich fühltest, als du ausgeruht und erleichtert aufgewacht bist. Am Abend zuvor nach der Arbeit hättest du deine Zeit normalerweise damit verbracht, Alkohol zu kaufen, manchmal hättest du es hinausgeschoben und wärst völlig unorganisiert gewesen, dann hättest du ihn versteckt, ihn heimlich den ganzen Abend getrunken, dich zugedröhnt, dich schuldig gefühlt, Blödsinn geredet, manchmal verletzend, dumme Entscheidungen getroffen, dein Haus vernachlässigt und vorgegeben, dich mit deinen Kindern zu amüsieren, um schließlich 1 Stunde vor allen anderen aus Erschöpfung einen misslungenen Schlaf zu versuchen; du hättest deine Pflichten als Mutter vernachlässigt, weil du es eilig hattest, ins Bett zu gehen, statt mit ihnen zu kuscheln, du hättest keine Kraft mehr gehabt, um 20:30 Uhr hätte der Alkohol dir bereits all deine Energie und deine Freude genommen, es bliebe nichts mehr für deine Familie übrig, du hättest sowieso nichts mehr gemerkt, weil du zu high warst. Dann würdest du ins Bett gehen, ohne deinen Mann zu küssen, und er würde dir am nächsten Tag wegen deines Verhaltens am Abend die Meinung sagen... Was ist heute Abend passiert? Du hast dich gewehrt, nichts gekauft, deinen Sohn pünktlich abgeholt und bist nach Hause gegangen, um dich um die Kinder und das Haus zu kümmern. Du hattest Zeit, dich um die Wäsche zu kümmern, die schon seit drei Tagen im Trockner lag, du hattest Zeit, frisches Gemüse zu kochen und den Tisch zu bereiten. Unglaublich, so lange hat das gar nicht gedauert! Dein Mann kam nach Hause, bedeckte dich mit Küssen, auch ihm ging es nicht so gut, aber er suchte Trost in deinen Armen und nicht anderswo. Er hat diese Kraft, du darfs ihm ein wenig davon nehmen, er wird gerne teilen. Am Abend hast du auf deine Kinder und ihre Bedürfnisse geachtet, du hast echte Gespräche mit deinem Mann geführt, du musstest nicht alle zehn Minuten aufstehen, um in deinem Geheimversteck Nachschub zu holen. Du hast dich nicht geschämt oder Angst gehabt, du bis nicht ausfällig geworden, weil du im Vollbesitz deiner Kräfte und bei vollem Bewusstsein warst, du hast einen ruhigen und angenehmen Abend verbracht. Die Sonne ging unter, dann wieder auf und wieder ein Wunder: Du hattest die ganze Nacht keine Albträume, die dir den Kopf verdreht haben. Du hast nicht von versteckten Flaschen, verstecktem Alkohol, heimlich getrunkenen Gläsern, geträumt, davon erwischt, entlarvt, verurteilt zu werden, von Streit, Scham, Angst, Gefahren oder dem Tod. Du musstest nicht alle zwei Stunden aufstehen, um ½ Liter Wasser zu trinken und pinkeln zu gehen, um nicht zu explodieren, du bist nicht vor Hitze in deinen Laken erstickt, hast nicht geschwitzt um dann am frühen Morgen vor Kältezu zittern. Du bist nicht 50 Mal in der Nacht aufgewacht, um dich zuzudecken, dann aufzudecken und dir wieder und wieder und wieder zu schwören, dass es das letzte Mal war. Du hast nicht gespürt, wie deine inneren Organe dich vor Schmerzen geplagt haben, müde und geschädigt vom Konsum, und dich angefleht haben, aufzuhören. Du bist nicht aufgestanden, um nachzusehen, ob du den Kühlschrank geschlossen, die Tür verriegelt, die letzte ‘Leiche’ versteckt oder weggeworfen hast, aus Angst, sie könnte von jemand anderem gefunden werden. Du wachst auf und hast nicht diesen teigigen, ekligen Mund mit diesem Nachgeschmack, der dich vor dir selbst anwidert. Du gleitest zu deinem Mann und du schämst dich nicht, du bist nicht beschämt, du bist beruhigt. Du machst dir keine Sorgen darüber, ob du am Vorabend etwas gesagt oder getan hast, was ihn verletzt hat, denn, oh Wunder, du erinnerst dich an deinen Abend (endlich), du erinnerst dich an dein Menü, du erinnerst dich daran, mit den Kindern gespielt zu haben, du erinnerst dich an die Küsse und das Kitzeln. Du stehst auf und hast keine Kopfschmerzen, du brauchst nicht das x-te Dolipran, du fühlst dich einfach nur gut. Im Spiegel siehst du wieder das Weiße deiner Augen und eine fast frische Haut. Deine Nase ist nicht mit Pickeln bedeckt, du hast dich am Vortag abgeschminkt, weil du nicht zu faul warst dazu, und du bist nicht im Stehen eingeschlafen. Bonus: Du hast keine trockene Haut, weil du die Zeit und den Willen hattest, dich einzucremen (das dauert eine Minute, aber selbst das hast du nicht mehr gemacht). Du schminkst dich in der Hälfte der Zeit und mit der Hälfte der Produkte, weil du nicht mehr all diese Spuren abdecken musst. Du bist schön und ausgeruht, das sieht man und das gibt dir Selbstvertrauen. Auf die Toilette gehst du, um zu pinkeln und nicht, um über die Schüssel gebeugt zu stehen, um auf Reste zu warten, die letztendlich nie herauskommen werden und die du bis zum Mittag still bei dir behalten hättest. In der Küche ist dir nicht übel, du suchst nicht verzweifelt nach Zitronensaft, der deine Leber reparieren und dich von Schuldgefühlen befreien soll. Du hast Hunger, ein angenehmes und vergessenes Gefühl, du bist in Form, um ein gutes Frühstück zuzubereiten, das du mit deiner Familie teilen wirst. Vor allem, meine Schöne, vergiss nie dieses Gefühl von Stolz und Würde, das dich heute, an diesem Morgen, so sehr erfüllt. Schreibe es auf, hänge es an deinen Kühlschrank, in deine Handtasche oder in deinen Nachttisch, um deine eigene Botschaft an dich selbst wieder zu lesen und dich zu erinnern. Du schaust den anderen in die Augen, du gehst mit erhobenem Kopf, du versteckst dich nicht, du verheimlichst nichts, du bist glücklich, wie gut dir das tut ! Bitte, schenke mir noch viele solcher Morgen, dieser schönen Vormittage, um lange und glücklich mit deinen Lieben zu leben."

David (56 Jahr) - Staatsangehörigkeit Frankreich - 09 Januar 2023 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Hallo an alle Ich möchte meinen Erfahrungsbericht abgeben. Vor 6 Monaten wurde bei mir Hepatitis C (F3) festgestellt, was nicht cool war. Vor drei Monaten habe ich mit der Behandlung begonnen. Der vollständige Verzicht auf Alkohol begann gleichzeitig mit dem Beginn der Behandlung. Eine kurze Zusammenfassung dieser drei Monate ohne Alkohol. In den ersten Wochen war ich verwirrt über meine Gefühle und Empfindungen, aber nach und nach begann ich, mich selbst zu verstehen und zu lernen. Heute bin ich ruhiger, besonnener und überlegter. Der Weg ist noch lang, das Lernen hat gerade erst begonnen ich werde alles daran setzen, den Abschluss mit Auszeichnung zu machen 🙂 Jahrelang habe ich gegen diese Scheiße mit all ihren... gekämpft. Heute ist mein 🎂 Ich wollte euch einen kleinen Teil meines Geschenks mitteilen Ich werde alles dafür tun, dass es weiter wächst. Alles Gute für euch alle David "

Anonym (54 Jahr) - Staatsangehörigkeit Frankreich - 30 November 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Hallo an alle, Ich bin 54 Jahre alt. Im Laufe meines Lebens habe ich viel Alkohol konsumiert. Meistens handelte es sich dabei um einen Wochenendkonsum. Ich war jeden Freitagabend und Samstag betrunken, aber unter der Woche "clean". Vor fünf Jahren bin ich nach einem Liebes-Aus in den täglichen Konsum übergegangen. Über diesen Zeitraum hinweg schätze ich meinen durchschnittlichen Konsum auf 40 cl Wodka pro Tag. (manchmal mehr, manchmal weniger). Vor etwas mehr als einem Monat habe ich ganz aufgehört (allein). Der Entzug war anfangs ziemlich schwierig, aber im Großen und Ganzen gut zu bewältigen. Was die Vorteile des Aufhörens angeht: Ich habe mein Normalgewicht wieder erreicht, ich bin besser gelaunt, ich treibe Sport (40 Minuten strammes Gehen pro Tag), ich achte darauf, was ich esse, ich habe die Freude an der frischen Morgenluft wiedergefunden und viele andere kleine Freuden. Kurz gesagt: das Leben. Andererseits (und darum geht es in dieser Nachricht) habe ich, obwohl meine Blutwerte ziemlich normal sind, eine starke und anhaltende körperliche Erschöpfung. Tagsüber wird diese Müdigkeit am späten Nachmittag und am Abend etwas besser. Aber insgesamt bin ich immer noch wie gerädert (und außerdem: Libido im Keller + Erektionsstörungen). Haben einige von Ihnen diese Müdigkeit nach einem Entzug (Alkohol- oder anderer Entzug) erlebt? Haben Sie sich davon erholt (schnell oder langsam)? Haben Sie irgendwelche Tipps gefunden, um das Gefühl der Erschöpfung zu verringern? Vielen Dank für Ihre Berichte und Informationen. JOE "

Zan (57 Jahr) - Staatsangehörigkeit Abstinent - 25 Februar 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Seit mehr als 4 Jahren bin ich abstinent. Ich denke, die beste Hilfe besteht darin, darüber zu sprechen, über seine Vergangenheit, sich nicht zu verstecken. Ich helfe Menschen, die wie ich, abhängig sind/waren. Ich will mich nicht rühmen, sondern allen erklären, dass wir ohne Alkohol gutgelaunt leben und Spass haben können. Ausgehen, an den guten Dingen des Lebens teilnehmen, das Vertrauen der Menschen um sich herum wiederherstellen. Beginnen wir im Berufsleben wieder Fuss zu fassen, dies kann langwierig und schwierig sein, aber welche Freude danach. Die Vergangenheit wird bleiben, das stimmt, aber was zählt, ist die Zukunft. Wir können das schaffen, auch wenn wir Hilfe brauchen. Es ist allein Ihre Entscheidung, ohne Verpflichtung irgendjemandem gegenüber und ohne Zwang. So werden Sie Erfolg haben. Gerne stehe ich Ihnen zur Verfügung wenn Ihnen mein Bericht helfen kann. Tun Sie es und vergessen Sie nicht, dass Sucht eine Krankheit ist, die geheilt werden kann."

Laurore (33 Jahr) - Staatsangehörigkeit Französin - 05 März 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Guten Tag. Ich möchte mit euch den Moment des Tiefpunkts in meinem Leben, wo es mir wirklich sehr schlecht ging, teilen. Eine banale Geschichte werden sicherlich viele sagen, andere mit ihrem überheblichen Urteil kritisieren dich, wieder andere verlassen dich… jedoch hat mir der Alkohol ‘seine Hand geboten’ nach einer schwierigen Trennung mit meinem Partner, der mich mit einer Freundin verliess. Die Einsamkeit wird nach einigen Gläsern zur Hälfte getilgt, und man findet einen andern ‘Partner’, weit entfernt von jenem, den man nötig hätte, denn dieser zieht einem noch tiefer hinab, weit weg von dem, was gut für dich wäre… Mit einem schlechten Selbstvertrauen, Traurigkeit, Wut und einem falschen neuen Leben, einigen Gläsern Alkohol täglich im Versteckten getrunken, dann eine Flasche, die mehr und mehr die Leere ausfüllt und dich von all deinen Sorgen befreit (das was du denkst, was die alkoholisierte Momente dich denken lässt) du lächelst jeden an, Sein und Schein ! Du bist mehr und mehr in einer ungesunden, neuen Beziehung die teilweise das Bedürfnis nach dem ‘Gebrauch’ dieser Flasche, die uns verlässt und aber dann wieder unsere Probleme, unsere Aengste mildert, rechtfertigt… Bis zum Tag des wirklichen Unwohlseins, wo mein Körper ernsthaft erkrankte, schon nur beim Anblick dieser tröstenden Flasche… so stark krank, dass ich es vor niemandem mehr verbergen konnte, total dehydriert hospitalisiert, schaute ich die Welt um mich herum in einer Einrichtung für Alkoholiker, mit andern Augen an. Auch habe ich gesehen, was ich schon längst beim In-den-Spiegel-Schauen hätte in meinem Gesicht sehen sollen, und das Verhalten der andern… nun ist es, wie wenn mein Körper die Oberhand über alles andere gewonnen hätte und gegen das Trinken ankämpft….. Als ich nach Hause kam, stand mir eine grosse Reinigung, keine Spur von Alkohol und ich dachte nicht, dass es mir gelingen würde, dieser Versuchung zu widerstehen. Eines Tages, es sind nun dreieinhalb Jahre her, seit ich zwei ungesunde Verbindungen aufgelöst habe, die mit dem Alkohol und dem neuen Partner. Jeden Tag werde ich ein Stück stärker, ich entwickle mich und entdecke mich neu. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich heute nicht mehr an diese Zeit zurückdenke, denn ich sage mir: das ist nicht möglich, nicht ich, ich war nicht so schwach, wie könnte ich sonst auf dem Weg der Genesung sein. Es ist möglich fürs ganze Leben ! Heute sehe ich den Weg, den ich durchlief und ich bin stolz, auch wenn mich nicht alle verstehen werden, aber ich bin jeden Tag stolz auf diesen Sieg und gehe einem neuen Ich entgegen, und nur jene die es selbst durchgemacht haben verstehen, wie schwierig dieser Weg war, wieviel Kraft und Mut es brauchte. Mit euch teile ich dieses starke Gefühl etwas Grosses erreicht zu haben, über mich hinausgewachsen zu sein, mich selbst überrascht zu haben, stärker zu sein als ich es je glaubte, mehr als 3 Jahre Abstinenz und ein schöneres und positiveres Leben. Dreieinhalb Jahre und ich habe nur einen Wunsch, fortzuschreiten. Ich bin mir bewusst geworden, dass man mit dem, was man hat, leben muss, und was war nicht verleugnen oder vergessen kann, denn das hat man überwunden und es zeugt von grosser Kraft. Ich habe damit aufgehört, und nun kann ich jedes Gefühl ausleben und mich wirklich entdecken, so wie ich in Wahrheit bin. Endlich Ich-Selbst sein !
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt" "

Ivredevie (50 Jahr) - Staatsangehörigkeit Europäerin - 16 Februar 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Eines Tages hat mich ein Mann in sein Luxusleben eingeführt, ungesund und voller falscher Versprechungen. Am Anfang unseres Zusammenlebens schienen mir die spiessigen Abende wenig interessant und ich ahnte das Schlimme, das kommen sollte, noch nicht. Tag für Tag, Woche für Woche, zwei Jahre vergingen bis zu jener verhängnisvollen Nacht, in der ich alleine und ungeduldig eine Flasche Wein öffnete, welche ich ganz leerte. Ich erinnere mich, wie ich nach 4 Gläsern betrunken und gebrochenen Herzens war. Mein Selbstvertrauen war am Zerbrechen, ich weinte und trank diese Flasche, die mir als Krücke diente, vollends. Das war ein Leidensweg, der 11 Jahre dauern sollte. Ganz knapp entkam ich dem Schlimmsten mit letzten Kräften selbst. Ein tiefes Koma, schwere Schwindelanfälle, wie ein unauslöschliches Schandmal von einem geopferten Jahrzehnt. Dies ist eine Krankheit, die einem nach und nach von innen her aufzehrt, einem von der Aussenwelt abschneidet und in die tiefste Einsamkeit, die es gibt auf dieser Welt, versetzt, d.h. in die Sucht und dann in die Abhängigkeit. Ich möchte lieber leben als sterben. Das Leben ist zerbrechlich, trotz seiner einmaligen Stärke, und auf einmal hört alles auf, ist alles vorbei, für immer. Der Alkohol ist es nicht wert getrunken zu werden, diese mächtige Droge hilft nichts, unser Blut ist nicht eine Kristallkugel, in die man dieses schädliche Produkt giessen kann. Ein Produkt, das für uns in allen Bereichen tödlich ist. Mein Körper, mein einziger Körper, mein Leben, ich schätze und liebe dich bis ans Ende meiner Tage. Kein Alkohol mehr, nur du und ich, glücklich lächelnd.
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt"

Claire (38 Jahr) - Staatsangehörigkeit Schweizerin - 08 März 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Guten Abend, ich heisse Claire, ich bin Alkoholikerin und Co-Abhängige. Seit 12 Jahren rühre ich den Alkohol, dank den Anonymen Alkoholikern, nicht mehr an. Ueber die Emotionen, die manchmal hochkommen, bin ich sehr ehrlich – jene, die mich zur Flasche führen könnten – dann wende ich mich an die AA oder andere Freunde und lasse sie wissen, was ich durchlebe (dies, um nicht in die Spirale des Mitleids und der Einsamkeit zu gelangen), und einmal pro Monat gehe ich an die Zusammenkünfte. Wenn ich Lust bekomme zu trinken, dann erinnere ich mich an die Hölle, der ich entkommen bin und die schlimmsten Bilder kommen in mir hoch. Ich stehe stets vor der Wahl zu konsumieren oder nicht; aber seit 12 Jahren ziehe ich es während solcher Momente vor, ‘durchzuhalten’, als dorthin zurückzukehren, wo ich war. Ein Glas Alkohol und dann leere ich die ganze Flasche (dies, weil ich das Betrunkensein liebe, dieses Gefühl des Wegseins, der Betäubung). Ich besuche auch die Gruppen Al- Anon, die den Alkoholikern nahe sind. Ich haben einen Vater, der Alkoholiker ist, mit ihm habe ich seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr – nebst seiner Abhängigkeit ist er auch noch böse geworden – zudem habe ich einen alkoholabhängigen Bruder, mit dem ich zwar guten Kontakt pflege. Die Gruppen helfen mir, an mich zu denken, mich mehr zu lieben als den andern, und dennoch ihm zu helfen ohne selbst Schaden zu nehmen. Vor allem habe ich erfahren, dass, je mehr ich dem andern helfen möchte, dieser in seiner ‘Scheisse verharrt’, anstatt seine Verantwortung wahrzunehmen. Auch bin ich mir bewusst geworden, dass ich eher das Bedürfnis habe zu helfen, die Krankenschwester oder den Psychiater in meinen Beziehungen zu spielen, anstatt mich um mich selbst zu kümmern (eine Art von Flucht und ein starkes Bedürfnis geliebt zu werden). Ich wünsche euch allen den Weg der Erlösung zu finden. Es ist für alle möglich und erreichbar.
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt "

Tao (39 Jahr) - Staatsangehörigkeit Französische - 22 Februar 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Guten Abend. Ich bin 39-jährig und vor 7 Jahren habe ich mir eingestanden, dass ich ein Alkoholproblem habe. Die Hälfte dieser Zeit habe ich in psychiatrischen Kliniken verbracht, dies wegen meiner Rückfälle: 12 Klinikaufenthalte. Nun bin ich seit sechs Monaten abstinent, aber die Bilanz ist katastrophal. Ich habe alles verloren. Meine körperliche Gesundheit ist stark geschädigt: Neuropathischer Lupus (Autoimmunerkrankung – chronische Entzündung der Haut), chronische Phlebitis (Venenentzündung), Papillomaviren, grüner Star, zweifache, schlecht behandelte und schlecht verheilte Brüche. Während langer Zeit habe ich mehr als 12 Stunden pro Tag gearbeitet, während 9 Jahren habe ich sogar eine Bäckerei geführt, weshalb ich auch keine Kinder haben konnte. Heute bin ich invalid und erhalte 750 Euro im Monat, das ist alles. Mein Psychiater hat mir ans Herz gelegt, ja nicht mehr zu arbeiten – aber wie soll man so überleben, mit einem Mietzins von 500 Euro ? Auch die Invalidenversicherung hat mein Gesuch zweimal abgelehnt. Mein Dank gilt den Gassenküchen (Essensausgabe an Bedürftige), die mir helfen, zu überleben. Wie findet man die Kraft weiterzuleben, wenn man weiss, dass man bald auf der Strasse steht? Kein Sozialarbeiter weiss mir eine Antwort, mein Fall liegt ausserhalb der Gesetzestexte, man kann mir nicht weiterhelfen, da ich auch keine RSA (aktives Solidaritätseinkommen, Sozialleistungen) beziehe; also was mache ich nun? Leben oder sterben ? Vielen Dank, dass ich Ihnen meine Erlebnisse schreiben durfte. Eine kranke Alkoholikerin zu sein, das ist schlecht angesehen und zerstört alles...
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt "

Anonym (47 Jahr) - Staatsangehörigkeit Deusch - 30 August 2023 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Guten Abend, Ich habe jetzt seid dem 24.04.2023 keinen Alkohol mehr konsumiert. Wie ich verwundet festgestellt habe, war der körperliche Entzug bereits nach drei Tagen beendet. Die psychische Komponente war ehrlicherweise auch leichter als erwartet. Es liegt wohl an der Überzeugung, eine Sache nicht mehr zu tun, da die Vorteile überwiegen. Allerdings macht mir eine Sache bis heute zu schaffen. Der gesellschaftliche Blickwinkel, wenn man sagt, dass man nicht mehr dabei ist, Alkohol zu trinken und mit der Masse mitzumachen. Bitte versteht mich nicht falsch, ich verurteile niemanden, dafür war ich selbst lange genug auf der anderen Seite unterwegs. Aber oft habe ich das Gefühl, einfach nicht dazu zu gehören. Es ist noch nicht einmal eine böse Absicht dahinter. Es fängt schon damit an, dass meist nur Getränke für alle, die Alkohohl trinken, geholt werden, wenn man auf einem Fest ist. Ich werde trotzdem weiter machen, weil es sich einfach richtig anfühlt. Für mein Selbstwert und für meine körperliche und geistige Gesundheit. Traurig ist ebenfalls, dass Leute einen immer wieder fragen, wann man denn endlich wieder „normal“ wird und das ist wirklich traurig. Das Alkohol trinken ist in unserer Gesellschaft wie das essen und trinken im Allgemeinen, eine Swlbstverständlichkeit. Ich für meine Teil kann da nur sagen: ich bin stolz, unnormal zu sein, lg und einen schönen Abend, an den ich mich morgen auch noch erinnern kann😉, Steffi "

Robert35 (68 Jahr) - Staatsangehörigkeit Frankreich - 25 April 2023 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Ich habe mein letztes Glas Alkohol vor zehn Jahren getrunken. Das war am 4. April 2013. Eine Welt ... Eine Ewigkeit.... Ich hatte mich mental vorbereitet....und die Warnungen meiner Allgemeinmedizinerin hallten in meinem Kopf wider..... Genauso wie die meiner Frau: "Entscheide dich. Entweder ich oder deine Flasche !!!!". Ich entschied mich. Am 5. April ging ich, anstatt in den Keller zu gehen und meine erste morgendliche Dosis zu nehmen, zu Fuß aus dem Haus. Eine Art Flucht... Ich lief mit klopfendem Herzen um die Stadt herum, mein Gehirn verlangte nach der stündlichen Dosis... Ich habe mich tagelang gewehrt, bis sich dieser Sturm in meinem Schädel und meinem Körper beruhigt hat. Ich ging durch die Hölle, bevor ich erlöst wurde. Das ist jetzt zehn Jahre her. Und seit sieben Jahren sind meine Beschwerden verschwunden. Ich habe drei Jahre gebraucht, um den Geschmack des echten Lebens wiederzufinden. Das Leben ohne die Flasche und ihre Ängste. Dieses beschissene Leben, in das ich gefallen war und durch das ich meine Firma verloren habe..... Heute habe ich wieder eine höhere Lebensqualität als vorher !!!!!. Meine Frau ist stolz auf mich !!!! Und was für ein Glück, das Leben zu leben und alles zu genießen'. Ich habe einen Teil meines Lebens in der Alkoholsucht verloren...aber ich habe mir selbst bewiesen, dass man da rauskommen kann. Danke an die Frauen, die mir den Fuß in die Tür gestellt haben. Ohne sie wäre ich nicht mehr auf dieser Welt. Robert35 "

Isabelle (59 Jahr) - Staatsangehörigkeit Frankreich - 18 April 2023 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Hallo Nach drei Kuren, einer Nachkur und drei Aufenthalten in einer psychiatrischen Klinik habe ich seit 2017 komplett mit dem Trinken aufgehört. Ich habe eine bipolare Störung diagnostiziert bekommen, die mich gequält und mich unaufhaltsam zum Alkohol getrieben hat, und das hat mir alles klar gemacht. Ich ermutige Alkoholkonsumenten, sich von einem Psychiater untersuchen zu lassen, ob dieser Sucht, die uns zerstört, nicht eine Pathologie zugrunde liegt. Heute schreibe ich Texte über Alkohol, seine Auswüchse, seine Versuchungen, den Rückfall. Diese Texte werden vom Pflegepersonal der Suchtklinik, in der ich mich aufgehalten habe, verwendet und ich bin stolz darauf. Mut für alle Isabelle "

G.G. (46 Jahr) - Staatsangehörigkeit Franzose - 24 März 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Hallo, wie kann man den Alkoholstopp definieren ? Ich würde sagen, Arbeit, Strenge, Disziplin und Einsicht. Es sind nun 1000 Tage her, dass ich aufgehört habe Alkohol zu trinken. Kurz zuvor habe ich eine wunderbare Liebesbeziehung angefangen und das hat mich richtiggehend ‘geboostert’ in meinem Vorsatz zum Entzug. Ich habe einen Kurs über Abhängigkeit im Spital von Saverne gemacht und all meine Energie in den Sport gesteckt (Volley, Laufen…) anstelle des Alkohol Trinkens. Das hat mich total verändert und ich bin ein anderer Mann geworden, vorher war ich ein ‘Waschlappen’. Jeden Tag schreite ich voran. Man hat mir den Rollstuhl bis an mein Lebensende vorausgesagt, über den Rollator und die Krücken – und heute nun gehe ich allein. Wunderbar, ich kann es selbst kaum glauben. Der Geist lenkt die Bewegung. Jetzt muss ich nur noch die Treppen und die Richtungsänderungen schaffen. Euch allen viel Mut."

Fani (52 Jahr) - Staatsangehörigkeit Französin - 24 März 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Die Abhängigkeit beginnt da, wo man sagen muss: «Ich brauche es… ich kann nicht aufhören……» Der Alkohol ist eine der stärksten Abhängigkeiten, da es eine bewilligte, legale Droge ist. Zudem ist er überall erhältlich, in den Warenhäusern, Patisserien, Discountern. Ein schnelles und wirksames Antidepressivum, zudem ohne Rezept. Die Lösungen ? Erkennen: « Es geht mir schlecht, es ist eine Krankheit.» Es ist eine Krücke, die mir hilft….. Ich habe das Recht schwach zu sein und Hilfe zu erhalten. Ich bin grosszügiger mit mir und ich habe den Willen. Ich gebe zu, die Rolle des Alkohols ist die eines Antidepressivums und ich weiss, ich kann mich am Tage X davon trennen, denn nun bin ich fähig, ohne Krücke zu gehen. Wenn ich eines Tages umstürze ist dies nicht schlimm, denn ich weiss, dass ich mich mit Liebe und Zuneigung wieder aufrichten werde, um die zu sein, die ich bin». Fani abstinente seit Februar 2020."

Nico (47 Jahr) - Staatsangehörigkeit Franzose - 24 März 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Seit 5 Jahren bin ich abstinent. Ich habe aufgehört zu trinken, da ich psychologische Probleme bekam, der Alkohol machte mich aggressiv, paranoid, ich fühlte, dass mein Leben durcheinander kam. Am Wochenende war der Konsum sehr hoch, zudem spielte ich Rugby und die Abende wurden mit viel Alkohol verbracht. Mit Hilfe eines Psychologen habe ich aufgehört zu trinken, denn jeder der trinkt muss den psychologischen Aspekt sehen, der körperliche Entzug dauert 7 bis 10 Tage, aber der Rest dauert mindestens 3 Jahre um zu sehen, ob man wirklich durchhält. Am Anfang scheint das nicht so realistisch, aber man ist motiviert, denn der Alkohol bringt viele Unannehmlichkeiten für wenig Vergnügen. Wir geben viel von uns und auch unsere Umgebung leidet. Aufzuhören steht jedem Trinker zu, man muss daran glauben, das Schönste ist es, mit klarem Kopf schlafen zu gehen und aufzustehen. Jeden Moment geniessen und die verlorenen Empfindungen, die Freude am Leben wiederfinden, sich einmalig fühlen, sein Schicksal wieder in die Hand nehmen, eine gute Lebensführung, die Zukunft anders betrachten: das ist es, was man durch die Abstinenz wieder erlangt! Vom Geld spreche ich nicht, das ist zweitrangig, wenn man das geschafft hat. Alles ist möglich, nichts ist je ganz verloren, für niemanden, Danke euch allen."

Karim (62 Jahr) - Staatsangehörigkeit Französische - 10 März 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Der Austausch auf dieser Seite hat mir sehr geholfen, meine Wünsche zu erfüllen. Heute habe ich seit 2011 nicht mehr geraucht und seit 2000 nicht mehr geraucht. Mein Leben hat sich komplett zum Besseren verändert und zu keinem Zeitpunkt bereue ich es. Manchmal habe ich jedoch Impulse, die ich ziemlich schnell kontrolliere, dies geschieht in Situationen von Stress oder Glück. Zum Beispiel passiert mir die Idee, mir zu sagen", "Ich habe es verdient, einen zu grillen", wenn gerade etwas Schwieriges oder Komplexes getan wurde, manchmal, aber es ist wirklich anekdotisch und einfach zu kontrollieren. Ich wünsche mir, dass jeder aus diesem Unglück herauskommt, das Alkohol und Tabak sind."

manuel (43 Jahr) - Staatsangehörigkeit Franzose - 09 März 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Mit 16 Jahren bin ich in den Alkoholsumpf geraten. Mit 9Jahren hatte ich meinen ersten Suff mit Champagner und ich trank weiter täglich bis zum Ende meiner Armeezeit mit 19. Die Mutter meiner 3 Kinder lernte ich 31/12/1999 um Mitternacht kennen, sie trank nicht. Am 12.1.2000 habe ich mir gesagt, welches Leben sie mit mir haben würde, wenn ich so weitersaufen würde wie ein Idiot (ich trank einen Liter Whisky am Tag, ohne das andere zu zählen.) Ich habe entschlossen, aufzuhören ohne Hilfsmittel (nichts, keine Medis, nichts). Mir fehlte psychisch nichts, aber physisch: Schwitzen, Alpträume, Depression… drei Monate hat das gedauert, Resultat: Ich habe mich viermal besoffen seitdem, einmal bei der Geburt unserer ersten Tochter. Es wurde mir klar, das war nicht nur ein Besäufnis – und seit dem 25.10.2003 nichts mehr, habe nicht einmal Lust, im Gegenteil, ich denke nicht mal daran und ich habe 2 Freunde, die es wie ich gemacht haben (sie aber mit medizinischer Betreuung). Der Wille und ein Ziel, das brauchte ich. Ich wünsche euch Mut, nichts ist unmöglich, und ich versichere euch, ich habe mich nie als Alkoholiker gefühlt, eher als einen dicken, sogar sehr dicken Partylöwen, vielleicht war es deshalb einfacher. Alles Gute euch. "

Ben (25 Jahr) - Staatsangehörigkeit Schweizer - 09 März 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Guten Tag. Vor zehn Tagen habe ich gemerkt, dass der Alkohol für mich zum Problem wird. Am Anfang dachte ich, meine Konsumation im Griff zu haben, aber mit den Jahren und indem ich Sorgen und Alkohol mischte, fand ich aus dem Teufelskreis nicht mehr raus ! Wie gesagt, vor einigen Tage habe ich die Grenze des ‘non-retour’ überschritten. Ich habe mich bei mir zu Hause an den Esszimmertisch gesetzt, habe 2 Kartons starke Biers getrunken, danach bin ich direkt in den Ausgang gegangen… Zwei Dosen Ricard 3dl pur, ohne Eis… und dann wieder Bier. Anfangs trank ich zum Vergnügen, aber mit der Zeit um mich zu zerstören. = verbale und physische Gewalt, Stimmungsschwankungen, Gedächtnisverlust, Vergesslichkeit und andere Symptome. Die Vorstellung von Entzugserscheinungen machte mir Angst… am Morgen aufzustehen und ans Trinken zu denken ist schlimm… Ich habe mich entschlossen, mir helfen zu lassen. Ich ging zu meinem behandelnden Arzt und jetzt gehe ich ein bis zweimal zur ‘Fondation Addiction Valais’ (Suchthilfe Wallis). Ich ziehe die totale Abstinenz vor. Hier eine Zusammenfassung meiner Geschichte."

Stef5678 (42 Jahr) - Staatsangehörigkeit Franzose - 03 März 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Geheilt vom Alkohol dank Baclofen. Guten Tag, ich erzähle von meiner Heilung vom Alkoholismus seit fast 15 Jahren. Mit grossem Willen hatte ich versucht abstinent zu leben, aber es kam immer wieder zu Rückfällen. Eines Tages entdeckte ich eine Site über Baclofen. Dort habe ich mich eingeschrieben. So habe ich meine Behandlung begonnen und man leitete mich weiter an ein Forum, das von geheilten Menschen betrieben wird. Ich hatte einige Nebenwirkungen, aber ich habe durchgehalten. Heute bin ich total befreit von meiner Abhängigkeit. Das ist wirklich unglaublich, ich trinke nur zwei Gläser Wein und dann habe ich überhaupt keine Lust mehr weiterzufahren. Die obsessiven Gedanken an den Alkohol habe ich nicht mehr und ich bin sehr glücklich in einem neuen Leben. Gerne wollte ich meinen Bericht schreiben. Wenn es jemanden hilft, bin ich sehr froh darüber."

Melissa (31 Jahr) - Staatsangehörigkeit France - 15 Februar 2022 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Ihre E-Mail, in der Sie mich baten, einen Bericht zu schreiben, hat mich in meine Vergangenheit zurückgeführt. Im 2017, als ich Ihnen meinen ersten Bericht zustellte, befand ich mich in einem grossen Tief. Ich trank viel, obwohl ich erkannte, dass der Konsum nicht normal war. Nun ist es Ende 2021 und mit Freude kann ich über meine Entwicklung berichten. Seit fast 4 Monaten bin ich abstinent und bin sehr stolz darauf. Ich beabsichtige, so weiterzumachen. Mein Suchtarzt und mein Psychologe halfen mir sehr dabei. Mein soziales Leben hat sich zum Guten gewendet und lässt mir Raum für Ruhe und ich empfinde Gelassenheit. Ich ermutige Menschen, die ohne Alkohol leben möchten, sich beraten zu lassen um entsprechende Hilfe zu erhalten. Vielen Dank fürs Lesen."

Fred71 (46 Jahr) - Staatsangehörigkeit Schweizer - 01 März 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Ich bin 46-jährig und wollte Ihnen meinen Erlebnisbericht, den ich nach einem Aufruf auf die Seite der Anonymen Alkoholiker im September 2014 gesendet habe, zustellen. Zu dieser Zeit spürte ich, wie ich in die Abhängigkeit ‘hineinglitt’ und fühlte mich machtlos gegenüber der Anziehungskraft, die der Alkohol ausübt. Erster Teil: die E- Mail, die ich an die AA schickte: Guten Tag, ich bin 43- jährig und glaube, eine Alkoholproblem zu haben, wobei ich mich hilflos fühle. Ich bin Geschäftsführer eines KMU mit 5 Angestellten. Während der Woche trinke ich tagsüber keinen Alkohol, aber wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, allein bin in meiner Wohnung, habe ich folgende Gewohnheiten angenommen: ein kleiner Apero, ein Glas Wein, ich höre dazu Radio, ein verdientes Glas nach der Arbeit, kurz, ich finde irgendeine Ausrede um zu trinken. Nachdem ich getrunken habe, sinkt meine Motivation, das, was ich mir vorgenommen habe zu erledigen, auf Null. Am Morgen sage ich mir; ein neuer Tag beginnt und ich werde heute keinen Alkohol trinken. Leider wird es immer seltener, dass ich mein Vorhaben vom Morgen verwirkliche. Auch wenn mein regelmässiger Alkoholkonsum nicht so stark ist, dass ich betrunken bin, denke ich, dass ich Hilfe brauche. Ich glaube, dass ich an einem Punkt angelangt bin, wo sich alles wenden kann - zum Guten oder zum Schlechten. Ich weiss nicht, ob sich meine Alkoholabhängigkeit von medizinischer Seite oder durch die Nachsorge/Gespräche bei den AA beeinflussen lässt (es ist für mich schwer vorstellbar, dass mit einfachen Diskussionen die Alkoholkonsumation gestoppt werden kann). Aber eines weiss ich, auf keinen Fall möchte ich mein Glück, das ich in meiner Umgebung geniesse, verlieren. Gerne erwarte ich Ihre geschätzte Antwort und grüsse Sie inzwischen bestens. 2. Schritt: Heute bin ich mir meines Problems bewusst und ich habe den Mut gehabt, zu schreiben und um Hilfe zu bitten, dies war nicht einfach. Als ich auf den Knopf ‘senden’ gedrückt habe, hat sich dieses Bewusstsein in den Willen verwandelt, gegen diese aufkeimende Krankheit anzukämpfen. Ich habe diese Sorge wegen der Abhängigkeit stets für mich behalten, und nachdem ich meine E-Mail weggeschickt habe, fühlte ich mich wie befreit. Ich besprach die Sache mit meiner Frau, mit Tränen in den Augen, verbunden mit einem Gefühl der Freude, der Schuld und des Annehmens. An den Sitzungen der AA habe ich nicht teilgenommen. Mein Problem geschrieben zu haben, genügte mir um den Anfang zu machen. Ich habe mein letztes Glas Wein am 21. September 2014 während eines Abendessens im Kreise von Freunden getrunken. Während mehr als zweieinhalb Jahren habe ich keinen Tropfen Alkohol getrunken und zu keiner Zeit habe ich einen Mangel empfunden. Ich habe an meinen Gewohnheiten nichts geändert und ich führe keinen Kampf gegen den Alkohol. Ich respektiere das Leben und die Wahl jedes Einzelnen. Hingegen erzähle ich gerne von den guten Gefühlen, die ich empfinde und wenn sich ein Gespräch ergibt, bemerke ich oft wie Leute sich unwohl fühlen in der Tafelrunde und dann wird mir bewusst, wie sehr dieses Thema tabubehaftet ist und wie viele Menschen es betrifft. Auch bin ich sensibler geworden gegenüber der Werbung für Alkohol, der man überall begegnet, überall und immer wieder. Ich habe gemerkt, dass es am Anfang Mut braucht um den Leuten seine eigene Entscheidung mitzuteilen. Hierzu eine kleine Anekdote: Als ich im 2001 aufgehört habe mit Rauchen, haben mir meine Freunde und meine Umgebung dazu gratuliert. Als ich sagte, dass ich aufgehört habe zu trinken, fragte man mich, ob ich krank sei oder einen Führerausweisentzug hatte. Für viele von ihnen ist es schade, dass ich nicht mehr ein Glas mit ihnen trinken kann. Ich sage dann, doch, aber es muss ja nicht unbedingt Alkohol sein. Es brauchte eine gewisse Zeit, bis die meisten der Leute meine Entscheidung angenommen haben ohne mich für einen Aussenseiter zu halten. Es erscheint fast unverständlich in unserer Gesellschaft, dass man ohne Alkohol leben und glücklich sein kann. Sein Problem zu akzeptieren heisst, sich der Sache zu stellen. Fred
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt"

Rocky (37 Jahr) - 01 März 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Mein Freund hat mich verlassen ! 24 Jahre waren wir zusammen, wir hatten gute und schlechte Zeiten. Wir teilten diese tiefe Freundschaft mit vielen gemeinsamen Freunden und wir waren glücklich… wenigstens glaubte ich das ! Eines Morgens im November ist mein Freund gegangen, er schlug die Tür hinter sich zu. Ja, ich hatte ihm angekündigt, dass unsere Freundschaft zu Ende wäre. Mein Freund hatte mich betrogen. Ich wusste es seit geraumer Zeit, aber da ich verständnisvoll und tolerant bin, hatte ich immer die Hoffnung, dass er sich entschuldigen oder als erster unsere Freundschaft beenden würde, wie dies ja vorkommt. Er hat es nicht gemacht ! Der Alkohol hat dieses Plus, das die anderen Stoffe/Drogen nicht haben… die ganze Gesellschaft steht hinter ihm ! Er ist der grösste Schauspieler aller Zeiten ! Er kann euch vorgaukeln, dass ihr ihn frei und aus Vergnügen gewählt habt! Super du ‘Artist’. Meine Geschichte basiert auf unzähligen Erlebnisberichten und ist doch am Ende nichts anderes als ein einfaches Beispiel, etwas Banales, Menschliches und dies ohne zu Moralisieren. Meine unwiderrufliche Trennung von diesem falschen Freundvollzog sich nach vielen kleineren und grösseren Ereignissen: tiefe Eindrücke seit längerer Zeit, kleinere gesundheitliche Probleme (kleines Speiseröhrengeschwür, eine Fettleber, ein wenig Uebergewicht, Blackout, Kater ). Hinzu kam das Lesen eines Buches, das von diesem Thema handelt, verschiedene Foren, Bücher über persönliche Entwicklung, die Zuwendung meiner Frau, meiner Familie, meiner Freunde, ein Tag an dem es Klick machte und ein verdammter letzter Tag mit ‘diesem Freund’. Ich musste ihm Adieu sagen, nur noch ein letztes Glas des Abschieds, zusammen nur wir zwei in der Bar um die Ecke. Die Grenze des gesellschaftlichen Alkoholtrinkens, des problematischen Alkoholkonsums kann für uns unsichtbar ja inexistent sein, so sehr ist das Klischee des Alkoholikers negativ behaftet. Der Gesellschaftstrinker ohne scheinbare Probleme, ist stets ein guter Typ, ohne viele Probleme, fühlt sich wohl, verhält sich eher angenehm in Gesellschaft, ist lustig oder auch nicht, von Zeit zu Zeit etwas masslos, der Genussmensch, der Chef, der Vater, die Mutter, der Bruder, der Kollege etc… Kurz gesagt er wird immer auf der obersten Stufe des Podiums stehen, in unseren Augen, in denen von allen, in denen der Gesellschaft. Aber in dieser Menge von Siegern wird unser Schauspieler zwischen ihnen sein. Ja, sehr präsent in seiner besten Rolle, an der Seite von vielen ! Mit meiner ganz eigenen Lebenserfahrung scheint es mir, dass, um diese falsche Freundschaft zu beenden, es folgendes braucht: viel Mut, Liebe (wenn auch nur ein wenig), Freundschaft (wenn auch nur wenig), Geduld (am Anfang viel, danach weniger) und Wut ! Wenn Ihr euch entschieden habt, euch von eurem Gegner zu verabschieden und ihn KO zu setzen… wird es für’s ganze Leben vorbei sein. Geht nicht als Verlierer weg, nicht als lebenslang Kranker ! Nach dieser Entscheidung, versucht bitte nicht zu viele Schwierigkeiten mit dem Entzug in Verbindung zu bringen, zu viele ‘Hilfsmittel’ zu benutzen… Trauert nicht um euren Freund ! Es bleiben während einiger Zeit Erinnerungen an ihn und Gefühle, das ist klar. Aber diese Erinnerungen verblassen mit der Zeit. Trauert nicht um einen falschen Freund, der euch so oft hintergangen hat ! Seid stolz und tanzt auf seinem Grab ! Ja, euer Leben wird sich verändern, eure Gewohnheiten auch. Denkt nicht, die Momente ohne Alkohol sind unmöglich oder schlimm! Ja Ihr werdet auch Freundschaften haben, diesmal physischer Natur, die sich um euch bemühen werden. Eher gesagt als getan, all das, werdet Ihr mir sagen?! Man muss aufhören mit diesem «das wird zu schwierig, das ist unmöglich, der Druck wird überall sein, ich bin krank für mein ganzes Leben, das wird mir nie gelingen, ich habe immer gehört, dass dies zu lange dauern würde, die Konsumation zu regulieren, etc. etc. « Das sind Gedanken, die Rückfälle und Unwohlsein hervorrufen! Seien Sie mutig und immer wieder stolz auf euren Entscheid ! In dieser letzten Runde werdet ihr etwas Schwierigkeiten haben, aber ihr werdet gewinnen ! Das Fehlen, dieses Gefühl, das euch die Kehle zuschnürt und sich auf euer Bedürfnis nach Alkohol fokussiert ist ein notwendiger ‘Durchgang’, aber das wird sich legen ! Es ist nicht ein Tag nach einem andern, sondern ein Leben nach einem andern. Das erste lasst hinter euch und behaltet nur die guten Dinge eures Lebens in Erinnerung. Das neue aber liegt vor euch! Stolz, glücklich und vor allem Herr dieses neuen Lebens werdet ihr sein ! Frei ! Kommt niemals auf diesen Entschluss zurück…. NIEMALS !!! Man kennt ja die Kehrseite der Medaille im Voraus ! Rocky
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt"