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Einer Ihrer Angehöriger trinkt zu viel
"Guten Abend, ich heisse Claire, ich bin Alkoholikerin und Co-Abhängige. Seit 12 Jahren rühre ich den Alkohol, dank den Anonymen Alkoholikern, nicht mehr an. Ueber die Emotionen, die manchmal hochkommen, bin ich sehr ehrlich – jene, die mich zur Flasche führen könnten – dann wende ich mich an die AA oder andere Freunde und lasse sie wissen, was ich durchlebe (dies, um nicht in die Spirale des Mitleids und der Einsamkeit zu gelangen), und einmal pro Monat gehe ich an die Zusammenkünfte. Wenn ich Lust bekomme zu trinken, dann erinnere ich mich an die Hölle, der ich entkommen bin und die schlimmsten Bilder kommen in mir hoch. Ich stehe stets vor der Wahl zu konsumieren oder nicht; aber seit 12 Jahren ziehe ich es während solcher Momente vor, ‘durchzuhalten’, als dorthin zurückzukehren, wo ich war. Ein Glas Alkohol und dann leere ich die ganze Flasche (dies, weil ich das Betrunkensein liebe, dieses Gefühl des Wegseins, der Betäubung). Ich besuche auch die Gruppen Al- Anon, die den Alkoholikern nahe sind. Ich haben einen Vater, der Alkoholiker ist, mit ihm habe ich seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr – nebst seiner Abhängigkeit ist er auch noch böse geworden – zudem habe ich einen alkoholabhängigen Bruder, mit dem ich zwar guten Kontakt pflege. Die Gruppen helfen mir, an mich zu denken, mich mehr zu lieben als den andern, und dennoch ihm zu helfen ohne selbst Schaden zu nehmen. Vor allem habe ich erfahren, dass, je mehr ich dem andern helfen möchte, dieser in seiner ‘Scheisse verharrt’, anstatt seine Verantwortung wahrzunehmen. Auch bin ich mir bewusst geworden, dass ich eher das Bedürfnis habe zu helfen, die Krankenschwester oder den Psychiater in meinen Beziehungen zu spielen, anstatt mich um mich selbst zu kümmern (eine Art von Flucht und ein starkes Bedürfnis geliebt zu werden). Ich wünsche euch allen den Weg der Erlösung zu finden. Es ist für alle möglich und erreichbar.
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt "
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"Ich bin Johanna, seit kurzem mit Jacques verheiratet, dessen Abhängigkeit vom Alkohol ich seit dem Anfang unserer Beziehung kenne (Dezember 2015.) Wir sind 5 Monate später zusammengezogen und alles geht immer schlechter. Warum habe ich diesen Mann geheiratet, obschon ich hasse was der Alkohol Tag für Tag aus ihm macht. Ich hatte wohl die etwas verrückte Vorstellung, und ich bin mir dessen bewusst, dass sein Wille aufzuhören die Oberhand über seine Sucht gewinnen würde. Daraus wurde nichts, das können Sie sich ja vorstellen. Jeden Abend wenn ich heimkomme von der Arbeit, finde ich diesen Mann in der Küche, den Hintern auf der Spüle, die Augen blutunterlaufen, das Gesicht aufgedunsen vom Alkohol, die Couperose auf der Nase durch die aufgeplatzten Blutgefässe, einen aufgeblähten Bauch, und um das Bild abzurunden: die Flasche Ricard, die sich in Blitzesschnelle unter seinen gläsernen Augen leert. Er sieht sie als seine beste Freundin an, ja als seine Geliebte. Vielleicht richtet er sogar seine teigige Stimme an sie, indem er ihr, der Flasche, seine Geheimnisse anvertraut ? Wenn die zwei zusammen sind, seine Flasche und er, habe ich keine Chance. Er hat sie gewählt. Danach scheint es, so wie Jacques meint, dies sei zum Teil mein Fehler, da ich nicht genug sympathisch und er zu einsam sei und ich sollte ihm mehr helfen in seinem Kampf gegen diese flüssige Droge – nur fühle ich mich weder fähig noch zuständig dies zu tun. Ich habe dieses Jahr gewählt seine Frau zu werden, aber nicht sein Arzt oder Psychologe zu sein. Immer muss ich mir Vorwürfe anhören, ich muss mich als Schlampe, dreckige Hure etc. betiteln lassen, wenn der Alkohol seine letzten Neuronen zerstört hat: ich kassiere ein ohne je aufzubegehren, denn Oel ins Feuer schütten würde auch nichts bringen. Das Leben mit einem Alkoholiker ist wie langsames Sterben, man wartet, dass die Tage vorbeigehen, bis dass sich der Sensemann meldet, um sich dieses Ehemannes, der Tag für Tag mehr zum Eindringling in deinem Heim wird, zu entledigen. Es gibt keine Lösung, die man ihm unterbreiten könnte, die er akzeptieren würde, wenn der Alkoholiker sich nicht selbst entschliesst, der Qual, die er sich und andern antut, ein Ende zu setzen. Sie sind verloren, oder sie gehen weg. Die Gegenwart bleibt schwierig und die Zukunft ist düster: ich hasse es, heimzukehren, ich möchte 24 h arbeiten um zu vergessen, dass ich mit dieser Person diesen Alptraum teile."
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Anonym
(36 Jahr)
- Staatsangehörigkeit Frankreich
- 04 September 2023 - Teilen auf:
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"Hallo ich lebe seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen, wir haben ein gemeinsames Haus und eine kleine Tochter von 4 Jahren. Als wir uns kennenlernten, trank er, er versteckte sich sogar in seiner Garage, um heimlich zu trinken, dann wollte ich ihn verlassen, er machte eine Kur, er hörte fast zwei Jahre auf und fing natürlich wieder an! Früher hat er zwar getrunken, aber er war nicht böse, aber letztes Jahr habe ich beschlossen, wieder zu studieren, um in meinem Beruf weiterzukommen, und dann kam das Drama: Er wurde eifersüchtig, er war überzeugt, dass ich ihn betrüge, und sein Verhalten hat sich völlig verändert. Dieses Jahr hielt ich es nicht mehr aus, ich beschloss, ihn zu verlassen, ich ließ unser Haus schätzen usw. und er flehte mich an, zurückzukommen und die Dinge änderten sich offensichtlich nicht. Früher war er nicht so gemein, jetzt findet er immer etwas, um mich zu ärgern, im Moment ist es das zweite Kind. Er sagt, dass er es nicht will, aber nur, wenn er betrunken ist, er verfolgt mich, beleidigt mich, macht mich klein und auch vor unserer Tochter. Jetzt war er einen Monat im Urlaub und hat morgens, mittags und abends getrunken. Ich habe die ganze Zeit Bauchschmerzen und denke mir, was er sich wohl einfallen lässt, um mir weh zu tun. Ich versuche, ihn zu ignorieren, aber er ist hinter mir her, um mir den Kopf zu waschen, selbst wenn ich ihm nichts sage, greift er mich an. Ich habe das Gefühl, dass es mit den Jahren immer schlimmer wird."
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