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Hilfe und Beratung für Alkoholtrinker und ihr Umfeld

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Tib’s (44 Jahr) - Staatsangehörigkeit französischer - 16 Februar 2021 - Teilen auf: Facebook - Twitter
"Ich bin 44 Jahre alt, lebe in einer eingetragenen Partnerschaft und Vater zweier reizender Mädchen. Wirklich zu trinken angefangen habe ich mit 32 Jahren! Wie dies viele tun, habe auch ich im Gymnasium und während meines 6- jährigen Studiums Tabak, Cannabis und Alkohol zusammen konsumiert. Ich trank eigentlich nie alleine sondern gewöhnlich zweimal wöchentlich, am Studentenabend donnerstags und dann an den Samstagabenden… Oft trank ich zu viel, aber ich erholte mich stets rasch und ohne Schuld- oder Abhängigkeitsgefühle. Ich muss sagen, dass mir der Cannabiskonsum während all dieser Jahre genügte um «mich durchzuschlagen «… Im Berufsleben angekommen, sah ich meine Trinkkollegen und meine langjährigen Freunde, mit denen ich gewöhnlich feierte, viel weniger. Ich trank praktisch nichts mehr und dies fehlte mir auch nicht. Ich hatte stets nur eine sogenannt ‘soziale’ Konsumation; Familienessen, Einladungen oder andere Gelegenheiten. . Es kam selten zum Exzess und immer lagen mehrere Tage dazwischen. Meine Lebenspartnerin und Mutter meiner Kinder und ich wurden, als ich 30 Jahre alt war, ein Paar. Nun sah ich meine damaligen Freunde noch weniger. Durch das Erwachsenen- und Eheleben und das Eltern-Sein haben wir uns mehr und mehr voneinander entfernt. Dies war für mich der Zeitpunkt zusammen mit meiner Frau mit dem Rauchen aufzuhören. Es war gar nicht einfach, nach 20 Jahren Tabakkonsum (aber das ist hier nicht das Thema). Während 10 Jahren habe ich keine Zigarette mehr angerührt. Jedoch fuhr ich fort Cannabis zu konsumieren. Auch bin ich Vater geworden. Ein strenger Vater, der seinen Kindern nur das Beste geben und ihnen das gute Beispiel zeigen wollte. Leider habe ich nur 3 Monate vor der Geburt meiner Tochter meine Festanstellung als Vertreter gekündigt, ein Job, der mir überhaupt nicht mehr zusagte und ich hoffte, möglichst schnell eine neue Arbeit zu finden. Ich war arbeitslos, und wusste nicht, was ich tun sollte; aber ich hatte Zeit, um mich um meine Tochter zu kümmern. Eine Zeitlang war ich so glücklich. Mein Studienabschluss brachte mir nicht viel, ich arbeitete zu lange Zeit in einem andern Bereich. Unerfahren und wenig glaubwürdig gegenüber einem Personalberater um einen Job meinem Studium entsprechend zu bekommen, ging es nach dem Gespräch nicht weiter. Nach einigen Monaten war ich mehr und mehr beunruhigt, oft deprimiert und bereit irgend eine Arbeit anzunehmen um meine Familie durchzubringen. Zu diesem Zeitpunkt bot mir die Arbeitsvermittlung eine Stelle als Lehrerstellvertreter in einer Privatschule an. Super, ich träumte schon immer davon, zu unterrichten… und hier blieb ich 5 Jahre! Trotzdem hatte ich anfangs kein Selbstvertrauen. Ich fing an, ab und zu ein Bier zu trinken um meine Aengste vor der neuen Stelle und den 30 Schülern überwinden zu können… Erraten Sie was dann kam. Ich musste unterrichten und Examen in Biologie, Informatik und Mathematik über 9 Stufen in verschiedenen Klassen vom Gymnasium bis zum Lizentiat vorbereiten - und dies zu einem Hungerlohn, da ich nur Stellvertreter war. Unsere zweite Tochter kam zur Welt. Umzug und eine andere Stelle als Stellvertretungslehrer; berufliche Unsicherheit und deutlich zu niedriger Lohn. Danach erneuter Umzug und Stellenwechsel – auf Anraten eines Freundes – zum Vermögensverwalter. Umschulung, erneuter Umzug, neue Umgebung, neue Arbeitsweise, anderes Denken --- und immer noch viel Stress. Zu diesem Zeitpunkt habe ich angefangen, meinen Alkoholkonsum zu erhöhen: 2 Bier (50 cl) pro Tag, mittags und abends. Ich trank allein und im Verborgenen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich wollte nicht, dass meine Töchter und meine Frau etwas davon bemerkten. So verwendete ich verschiedene Strategien. Während der Jahre bin ich auf Pasitis, direkt aus der Flasche, umgestiegen. Manchmal trank ich eine halbe Flasche in einigen Stunden, begleitet von einem Liter starkem Bier, während meine Frau am Arbeiten und meine Töchter in der Schule waren. Ich fühlte mich schlecht und dachte, dass man das merken würde, auch wenn ich versuchte, es zu verbergen. Unmöglich, dass meine Frau das nicht gemerkt hatte !! Ich mache mir Vorwürfe, Ihr dieses offene Geheimnis zugemutet zu haben. Dieses Thema ist tabu für sie, denn ihr Vater war ein starker Alkoholiker, hat sich, als sie klein war, nicht um sie gekümmert und ist schwer leidend in absoluter Misere gestorben. Ich aber habe zu Hause und beruflich immer alles ‘i.O.’ gemacht, hier sind mir kaum Vorwürfe zu machen. Wie dies viele tun, habe auch ich «Pausen» von einer Woche, oder selten auch zwei, eingebaut. Bei den ersten Angstzuständen hatte ich einen Rückfall. Vor kurzem habe ich das ‘Kap’ überwunden: GENUG vom GENUGHABEN ! also habe ich einen LETZTEN VERSUCH gemacht… einen VER-SUCH! Ja sogar ein ‘GELÜBDE’ habe ich abgelegt, damit ja dieser Versuch nicht fehlschlägt ! Es gab eine einzige Regel einzuhalten: NIE ALLEINE TRINKEN. Konsequenzen: Ich trinke nicht mehr, ausser gemässigt beim Essen mit Gästen (1 oder 2 mal im Monat). Ich verstecke die Flaschen nicht mehr, ich mache wieder viel Sport und Meditation… ich spiele Klavier. Wenn das Verlangen sehr stark ist, hilft mir das Baclofen rechtzeitig eingenommen sehr gut. Meine Hautfarbe hat sich verändert, die Rötungen im Gesicht und meine überzähligen Kilos sind verschwunden, mein Selbstvertrauen hat sich stark gesteigert… Und viele andere positive Dinge für mein Familien- und mein Eheleben. So hoffe ich, dass dieser Erlebnisbericht, der mir auch ein bisschen als Therapie dient, andern in dieser so schwierigen Situation Hoffnung gibt.
Erlebnisberichte: von der Originalsprache Französisch ins Deutsche übersetzt"

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